Für Anleger gibt es seit geraumer Zeit wieder Zinsen. Doch Sparer müssen dafür tätig werden. Die traditionelle Option, ein Tages- oder Festgeldkonto zu eröffnen, ist zwar eine Möglichkeit, aber es gibt eine intelligentere Alternative: Geldmarktfonds bzw. -ETFs.
Was sind Geldmarktfonds?
Geldmarktfonds bestehen aus Anleihen von starken Emittenten (hohe Bonität / sehr gutes Rating) mit kurzen Restlaufzeiten (< 12 Monate). Dadurch passt sich ihre Verzinsung laufend an die Marktzinsen an. Geldmarktfonds/-ETFs können täglich ge- und verkauft werden. Damit hat der Anleger schnellen Zugriff auf sein Geld.
Warum kurzlaufende Anleihen?
Anders als langlaufende Anleihen, deren Wert durch Marktzinsänderungen stark schwanken kann, bieten kurzlaufende Anleihen eine stabilere Rendite.
Zum Verständnis: Wenn Anleger in eine Anleihe investieren, leihen sie einem Staat oder Unternehmen Geld und erhalten Zinsen sowie den Nominalbetrag am Ende der Laufzeit zurück. Bei Tagesgeldkonten leihen sie einer Bank Geld, welche mit dem Kapital “arbeitet”. Anleger sind damit quasi Gläubiger, während die Bank Schuldner ist.
Vergleich: Geldmarktfonds vs. Tagesgeldkonten
1) Lock-Angebote und Aufwand
Geldmarktfonds: Anleger können dauerhaft am aktuellen Marktzins partizipieren und das bei hoher Sicherheit. Geldmarktfonds bieten damit eine attraktive Alternative, da sie das „Tagesgeld-Hopping“ überflüssig machen. Die Verzinsung passt sich laufend und automatisch an die Marktzinsen an.
Tagesgeld: Häufig bestehen kurzfristige Lock-Angebote, was das Tagesgeldkonto schnell wieder hinfällig macht. Anleger müssen dann zur nächsten Bank, um ein neues Angebot zu nutzen. Das Tagesgeld-Hopping bringt Aufwand mit sich, der keinen Spaß macht.
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2) Höchstbeträge bei der Anlage
Geldmarktfonds: Die Anlagebeträge sind nicht nach oben gedeckelt. Anleger haben dadurch maximale Flexibilität und können ihre Liquidität in einem breit diversifizierten Geldmarktportfolio anlegen, anstatt mehrere Konten eröffnen zu müssen.
Tagesgeld: Hier gibt es häufig Obergrenzen, denn der Zins wird oftmals nur für einen gewissen Maximalanlagebetrag bezahlt (z.B. 50.000 EUR).
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3) Verfügbarkeit des Geldes
Geldmarktfonds: Geldmarktfonds können täglich gekauft und verkauft werden. Durch diesen hohen Liquiditätsgrad haben Anleger schnellen Zugriff auf Ihr Kapital. Das Geld ist binnen weniger Tage wieder auf dem Bankkonto.
Tagesgeld: Beim Tagesgeldkonto ist das Geld jederzeit sofort verfügbar. Dadurch weisen Tagesgeldkonten die schnellste Verfügbarkeit des Kapitals auf.
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4) Sicherheit
Geldmarktfonds: Unterliegen i.d.R. nur minimalen Wertschwankungen. Das gesamte Anlegerkapital ist sog. Sondervermögen und damit bei einer Insolvenz der Depotbank oder Fondsgesellschaft zu 100% geschützt (ohne Obergrenze)!
Tagesgeld: Die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland umfasst lediglich 100.000 EUR pro Person (200.000 für Ehepaare). Anleger, die höhere Beträge bei Ihrer Bank liegen haben, riskieren darüber hinausgehendes Kapital im Falle einer Bankinsolvenz. Bankenpleiten kommen im Übrigen viel häufiger vor, als die Mehrheit der Menschen denken – es ist ein oft deutlich unterschätztes Risiko. Beispiele: Im Jahr 2023 musste mit der Credit Suisse eine der größten Banken Europas gerettet werden. Auch drei mittelgroße US-Banken sind kollabiert. Zwischen 2008 und 2009 gingen durch die globale Finanzkrise eine Vielzahl von Banken in den Konkurs. Auch danach, seit 2010, mussten in Deutschland mehrere Banken aufgrund individueller Probleme ihr Geschäft einstellen.
Bankenkrisen im Zeitverlauf der letzten 15 Jahre (Auszug):
- 2023: Credit Suisse (Schweiz) und drei US-amerikanische Banken, welche teilweise auch in Europa Niederlassungen hatten (Silicon Valley Bank, Signature Bank, Silvergate Bank)
- 2010 – 2022: Banken weltweit – auch mehrere Banken in Deutschland mussten ihr Geschäft aufgeben (die letzten zwei waren die Greensill Bank (Bremen) und die VTB Bank Europe)
- 2008 – 2009 während der globalen Banken- und Finanzkrise:
- US-Großbank Lehmann Brothers
- BayernLB in Verbindung mit der Hypo Group Alpe Adria
- HRE Hypo-Real-Estate
- Kaupthing Bank aus Island, welche mit ihrer deutschen Niederlassung Anlegern Tagesgeldkonten angeboten hatte
- und viele weitere weltweit
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Was ist bei der Auswahl von Geldmarktfonds zu beachten?
Bei der Auswahl der richtigen Geldmarktfonds bzw. -ETFs gilt es einige Punkte zu beachten. Wir zeigen hier die wichtigsten fünf:
1) Hohe Bonität bzw. gutes Rating und sehr kurze Restlaufzeiten der in den Fonds enthaltenen Anleihen.
2) Ausschließlich in Euro, um kein Währungswechselrisiko einzugehen.
3) Die Fonds sollten möglichst kostengünstig sein.
4) Innerhalb der Fonds eine breite Diversifikation über eine Vielzahl von Anleihen unterschiedlicher Emittenten.
5) Zudem ist eine Streuung über mehrere Geldmarktfonds ratsam.
Fazit
Geldmarktfonds bieten eine intelligente Alternative zu Tagesgeldkonten und Festgeldanlagen. Sie erzielen langfristig eine höhere Rendite, bei hoher Sicherheit und Liquidität der Anlage.
Bei SCHEX bieten wir Geldmarktfonds ab 100.000 EUR an.
Hinweis: Kapitalanlagen bergen Risiken und vergangene Renditen stellen keine Garantie für die Zukunft dar. Wir bitten Sie, unsere Risikohinweise und unseren Haftungsausschluss zu berücksichtigen.