Warum zahlen Banken so niedrige Tagesgeldzinsen?

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Bei Beobachtung der Tagesgeldzinsen lässt sich, bis auf einige Lockangebote, nahezu marktübergreifend feststellen, dass die Banken nur einen kleinen Teil der Zinsen an ihre Kunden weitergeben.

Warum zahlen Banken ihren Kunden so niedrige Tagesgeldzinsen? Und was können Anleger tun?

Fünf Hauptgründe für die niedrigen Zinsen auf Tagesgeldkonten der Banken sind:

1. Eigeninteresse der Profitmaximierung

Auch wenn seit geraumer Zeit die Zinsen wieder fallen, haben in den letzten Jahren Banken durch die gestiegenen Leitzinsen profitiert. Während die Zinsen auf Tagesgelder niedrig gehalten wurden, wurden Kredite zu höheren Zinsen vergeben, somit stieg die Gewinnmarge an. Die Differenz zwischen Kredit- und Einlagezinsen ist eine wichtige Einnahmequelle.

2. Wechselschmerzen, Kundenbequemlichkeit und geringe Konkurrenz

Die langjährige Kundenbasis der traditionellen Filialbanken ist kaum bereit, trotz besserer Konditionen, auf Online-Banken oder andere Anlagemöglichkeiten zu wechseln. Hinzu kommt die mangelnde Konkurrenz unter traditionellen Banken. Durch den niedrigen Wettbewerbsdruck sind Banken selten bereit ihren Kunden hohe Tagesgeldzinsen anzubieten.

3. Schutz vor Marktunsicherheiten

Die Ausnutzung der Zinsdifferenz wird laut Banken als Sicherheitsmaßnahme gesehen. Diese wird genutzt, um die eigene Bilanz zu stabilisieren, Reserven zu stärken und für mögliche Krisen gerüstet zu sein.

4. Trägheit in der Umstellung der Geschäftsmodelle

Traditionelle Banken passen ihre Geschäftsmodelle grundsätzlich nur langsam an. Speziell Banken, die auf Einlage- und Kreditzinsen angewiesen sind, kann die Umstellung vom früheren Null-/Niedrigzinsumfeld auf höhere Tagesgeldzinsen kosten- und zeitintensiv sein.

5. Informationsdefizite bei Kunden und fehlende Transparenz der Zinsgestaltung

Viele Kunden nehmen ihre Alternativen nicht wahr, zusätzlich erschwert die geringe Transparenz bzgl. der Zinsgestaltung auf Tagesgeldkonten eine Vergleichbarkeit der Konditionen. Dies führt dazu, dass Banken weiterhin niedrige Zinsen anbieten können, ohne Kundenschwund zu riskieren.

Fazit und was Anleger tun können

Aufgrund des Profitstrebens, einer geringen Transparenz über Konditionen, Kundenbequemlichkeit und mangelndem Wettbewerb unter Banken passen diese die Tagesgeldzinsen für Kunden nur zögerlich an (zumindest wenn es um Zinsanhebungen geht). Gleichzeitig haben Banken kaum einen Anreiz hierfür, wenn die Kunden trotz vergleichbar schlechterer Konditionen trotzdem bleiben.

Die zeitlich befristeten Lockangebote bringen Kunden langfristig ebenfalls nicht weiter.

Anleger müssen aktiv werden und sich nach besseren Alternativen umsehen. Eine hervorragende Alternative stellen Geldmarktfonds dar: Mehr dazu (hier klicken)

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageempfehlung oder -beratung dar. Kapitalanlagen bergen Risiken und vergangene Renditen stellen keine Garantie für die Zukunft dar. Wir bitten Sie, unsere Risikohinweise und unseren Haftungsausschluss zu berücksichtigen.

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